Du hast Teil 1 gelesen – über die ernüchternden Momente, wenn Azubis in Prüfungen scheitern, nicht weil sie nichts können, sondern weil sie nie richtig begleitet wurden.
Du hast Teil 2 gelesen – über die anderen, die glänzen, weil jemand an sie geglaubt hat.
Und vielleicht hast Du Dich gefragt:
„Was unterscheidet eigentlich diese guten Ausbilder:innen von den anderen?“
Die Antwort ist unbequem. Aber auch befreiend.
Denn sie lautet: Du selbst.
Oder genauer:
👉 Deine Haltung.
👉 Deine Bereitschaft zur echten Begleitung.
👉 Dein Mut zur Selbstführung.
Ausbildung ist kein Selbstläufer. Sie spiegelt Dich.
Du kannst noch so viele Ausbildungshandbücher wälzen, Azubi-Projekte planen, Feedbackbögen verteilen – wenn Du innerlich auf Autopilot bist, merken das Deine Azubis.
Wenn Du müde bist, genervt, frustriert, überlastet – dann bist Du vielleicht da, aber nicht präsent.
Dann vermittelst Du eher Botschaften wie:
„Komm klar, ich hatte’s auch nicht leicht.“
„Denk halt mal mit, das ist nicht so schwer.“
„Das ist doch logisch – musst halt mal nachfragen.“
Und was kommt an?
💥 Ich bin nicht gut genug. Ich bin eine Belastung. Ich bin zu langsam.
Kein Nährboden für Entwicklung, oder?
Der ehrliche Blick in den Spiegel: Wie führst Du Dich selbst?
Frage Dich heute ganz ehrlich:
Wie bewusst gestaltest Du Deine Rolle als Ausbilder:in – oder funktionierst Du einfach nur?
Wie gehst Du mit eigenen Stressoren um?
Hast Du Rituale, mit denen Du Dich regulierst, bevor Du mit jungen Menschen arbeitest?
Wo holst Du Dir selbst mal Unterstützung, wenn’s brennt?
Denn nur wer sich selbst führen kann, kann auch andere sicher begleiten.
Du bist kein Roboter. Du musst nicht immer alles wissen, alles schaffen, alles geben.
Aber Du darfst reflektieren, Dich weiterentwickeln, Grenzen setzen.
Und das ist keine Schwäche. Sondern Vorbild.
Der mentale Shift: Vom Belehren zum Begleiten
Vielleicht wurdest Du selbst mal streng ausgebildet. Mit wenig Nachsicht, mit viel Härte – weil „das Leben ja auch kein Zuckerschlecken ist“.
Und ja, Du hast es trotzdem geschafft.
Aber auf welchem Weg? Und zu welchem Preis?
Willst Du das wirklich weitergeben?
Der Unterschied zwischen gut gemeint und gut gemacht ist Deine Bewusstheit.
Begleitung heißt nicht, alles durchgehen zu lassen.
Sondern gezielt zu stärken. Klar zu kommunizieren.
Und den Menschen zu sehen – nicht nur den Azubi.
💚 Was Ausbilder mit Wirkung ausmacht
Sie handeln nicht aus Routine, sondern aus Überzeugung. Sie reflektieren regelmäßig:
🔹 Was braucht mein Azubi gerade – fachlich und menschlich?
🔹 Was davon kann ich geben – und wo brauche ich selbst Support?
🔹 Wie wirke ich auf andere – und was will ich wirklich ausstrahlen?
Sie haben verstanden:
Ausbildung ist Beziehung. Keine Checkliste.
Fazit: Deine Haltung ist das Fundament – jeden Tag neu.
Die Prüfungen zeigen es Dir. Immer wieder.
Da sind die, die versagen – nicht aus Dummheit, sondern aus fehlender Führung.
Und da sind die, die aufblühen – weil jemand sie gesehen, gestärkt, begleitet hat.
Du hast es in der Hand.
Denn die Veränderung beginnt nicht beim Azubi.
Sie beginnt bei Dir.